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Interview mit Christina Schwarz





Drei Worte, die dich am besten beschreiben!

empathisch, ehrlich, kämpferisch

Gibt es etwas über dich, das wir unbedingt wissen sollten?

Das ist die Frage, die immer am schwierigsten für mich ist. Ich rede nicht sehr gerne über mich als Mensch. Als Autorin ist es mir wichtig, dass ich durchaus einen literarischen Anspruch an mein Schreiben habe. Auch wenn ich kein Thomas Mann bin, so glaube ich an meinen Schreibstil, an meine Themen, die ebenso authentisch sind wie ich es bin, auch wenn ich unter einem Pseudonym schreibe. Letzteres ist genau der Tatsache geschuldet, dass ich als Mensch immer lieber im Hintergrund bleibe.

Was schreibst du so?

Ich schreibe sehr vielseitig. Das ist mir wichtig. Ich gehöre als Mensch in keine Schublade und das gilt auch für mein Autorendasein. Ich schreibe Kriminalromane, die sehr belletristisch sind und sich sozialkritischen und philosophisch-ethischen Fragen widmen, ich schreibe außerdem satirische Kürzestgeschichten und Lyrik. Gedichte sind die ästhetischste Form der Sprache und die kürzeste Verbindung zwischen zwei Herzen. Buchstaben sind der Pinsel und Worte das Gemälde.

Wie bereitest du dich auf deine Geschichten vor? (Recherche, Interviews, etc...) Was war dabei die bisher aufwendigste Vorarbeit?

Ich recherchiere viel, wobei sich das während des Schreibens ergibt. Nur ein Beispiel: es geht mitten in der Geschichte plötzlich um Vergiftung durch Medikamente, dann recherchiere ich darüber so lange, bis ich das richtige Medikament gefunden habe. Danach bespreche ich es noch mit einer befreundeten Ärztin und erst dann wird es Teil der Geschichte. Und das gilt für jeden Hintergrund, sei er historisch, politisch, anatomisch, oder auch bezüglich Örtlichkeiten. Nach Zwiesel selbst bin ich immer wieder auch selbst gefahren, um ein Gefühl für Distanzen und manches Gelände dort zu bekommen. Z.B. ist Zwiesel sehr hügelig, hat einen irre steilen Friedhof, was alles schon Einzug in meinen Büchern gehalten hat. So etwas weißt du erst, wenn du selbst dort warst.

Wer oder was hat dich zum Schreiben gebracht?

Das war mein PnP- Fachbuch, das ich für meine ehemaligen Klienten einer psychotherapeutischen Praxis geschrieben habe, nachdem ich eben diese Praxis geschlossen hatte, weil ich völlig ausgebrannt war. Ich hatte es ihnen versprochen, damit sie sich mithilfe dieses Buches selbst weiterhelfen und -behandeln können. Das Schreiben hat mir so viel Freude gemacht, dass ich wusste, dabei bleibst du.

Planen oder einfach drauf los schreiben?

Unbedingt drauflos schreiben. Ich kann nicht plotten, da fällt mir überhaupt nichts ein. Ich bin generell ein sehr phantasievoller Mensch und meine Figuren sind in mir so lebendig und übernehmen dementsprechend auch die Regie. Sie allein entscheiden, wann was und wie passiert.

Dein perfekter Schreibort? Wo fühlst du dich zu Hause?

Mein perfekter Schreibort ist bei mir zuhause im Wohnzimmer. Bei schönem Wetter sitze ich draußen auf der Terrasse. Und zu Hause bin ich überall dort, wo mein Mann ist. Wenn’s geht, dann nicht zu weit weg von meinem erwachsenen Sohn. Aber das entscheidet mein Sohn, wo er leben will und das ist auch gut so. Ich selbst brauche keinen Ort, um Heimatgefühle zu entwickeln. Das hatte ich noch nie. Nur meinen Mann brauche ich dafür.

Woran schreibst du gerade?

Momentan sitze ich am 7. Anderlech-Band, wobei ich seit Monaten leider fast nichts schreibe. Ab und an ein Gedicht und/oder eine Kürzestgeschichte für den 3. Flash Mystery-Band

Wie wichtig ist dir den Ort/Schauplatz zu kennen, über den du schreibst?

Das ist mir tatsächlich sehr wichtig. In meinen Kriminalromanen geht es ja um einen Kommissar und sein Team aus dem bayrischen Wald. Die Gegend, Sprache und die Mentalität der Menschen kenne ich, weil ich selbst dort aufgewachsen bin. Nur dann kann alles auch authentisch wirken.

Hast du das Ende schon am Anfang in deinen Gedanken oder entwickelt sich dieses mit der Zeit?

Das Ende kenne ich tatsächlich erst, wenn ich es geschrieben habe. Man mag es kaum glauben, aber es ist so. Für mich ist der Schreibprozess so spannend wie für den Leser das Lesen.

Lieben Dank,dass du dir für meine Fragen Zeit genommen hast.

LG Nika

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