Interview mit Nemen Gordon

Drei Worte, die dich am besten beschreiben!
Direkt, eigenverantwortlich, tiefgründig.
Gibt es etwas über dich, das wir unbedingt wissen sollten?
Ich denke gerne quer oder über die Dinge hinaus. Dummheit, Falschheit und Oberflächlichkeit sind mir zuwider.
Was schreibst du so? Wie bereitest du dich auf deine Geschichten vor? (Recherche, Interviews, etc...)
Ich schreibe derzeit im Genre Science-Fiktion mit fantastischen Elementen. Ich könnte mir aber auch Psychothriller so zwischendurch vorstellen. Ich recherchiere immer so zwischendurch, vor allem wenn es um technische Dinge, Quantenphysik usw. geht im Internet. Im Prinzip mache ich derzeit keine elend langen Recherchen. Das meiste stammt aus der Phantasie.
Was war dabei die bisher aufwendigste Vorarbeit?
Das Leben selbst.
Wer oder was hat dich zum Schreiben gebracht?
Schreiben ist für mich eine Möglichkeit des inneren Selbstausdrucks und des Gedanken-Ordnens. Also das Bedürfnis mich auszudrücken, ist mein Motiv zu schreiben, aber auch anderwärtig kreativ zu sein.
Deshalb mag ich den Mainstream nicht so unbedingt, weil das zuviel an „Anpassung“ bedeutet. Ich muss auch Gott sei Dank vom Schreiben nicht leben. Ich mag es nicht mich zu verbiegen, nur damit es der Masse gefällt. Und das muss man leider unweigerlich oder man ist selbst auch „mainstreammäßig gestrickt“. Dann passt es ja.
Planen oder einfach drauf los schreiben?
Ich habe immer einen Plan im Kopf und schreibe gleich drauf los. Es ist aber ein flexibler Plan der den Umständen entsprechend immer wieder angepasst wird.
Dein perfekter Schreibort?
Meine Couch oder im Sommer auf der Terrasse im Schatten mit Blick auf die Karawanken.
Wo fühlst du dich zu Hause?
Da wo ich jetzt wohne, in unserem Eigenheim. Ich muss gestehen, je älter ich werde, desto traditioneller werde ich auch auf gewisse Weise. Ich würde mich heute als „traditionelle Revoluzzerin“ bezeichnen, in der Umsetzung der Werte, die mir in meiner Kindheit vermittelt worden sind und heute aus der Mode zu kommen scheinen.
Im Sinne der Zugehörigkeit fühle ich mich heute als Kärntnerin und Österreicherin. Da bin ich daheim, da sind meine Wurzeln. Auswandern käme für mich heute im Grunde nicht mehr in Frage.
Woran schreibst du gerade?
Am dritten Teil der Edre-Trilogie.
Wie wichtig ist dir den Ort/Schauplatz zu kennen, über den du schreibst?
Sekundär. Mir geht es um die Figuren und die zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Orte sind nur die Bühne für mich.
Hast du das Ende schon am Anfang in deinen Gedanken oder entwickelt sich dieses mit der Zeit?
Den Hauptinhalt des Endes habe ich schon am Anfang im Kopf. Also was passieren wird. Ich habe aber so 2 bis 3 Szenarien wie es enden könnte. Nach dem Prinzip: Positives Ende, Negatives Ende oder offenes Ende – bezieht sich vor allem auf die Hauptprotagonisten. Was es letztendlich wird, entscheide ich dann am Ende des Buches.
Lieben Dank,dass du dir für meine Fragen Zeit genommen hast.
LG Nika