Interview mit Tobias Frey NEU!!!!
Interview mit Tobias Frey NEU!!!!

Hallo ihr Lieben,heute habe ich ein Interview mit Tobias Frey für euch.
Lieber Tobias, danke für deine Antworten und das du uns einen kleinen Einblick in dein Leben ermöglicht hast. LG Nika
Wer bist Du? Erzählst Du uns etwas über Dich?
Sehr gerne, vielen Dank. Mein Name ist Tobias Frey und ich stamme aus Stuttgart. Hauptberuflich habe ich einen wahren Traumjob, nämlich Bibliothekar. Man muss aber dazusagen, dass dieser nicht daraus besteht, den ganzen Tag über neue Bücher zu sichten und zu lesen. Nein, eine Bibliothek mit all ihren Veranstaltungen, baulichen Veränderungen und vielfältigen Leserwünschen zu managen, kann manchmal recht anspruchsvoll sein. Als Autor habe ich gerade den zweiten Band meiner Fantasy-Trilogie „Nimael“ veröffentlicht und freue mich darauf, diese 2021 abzuschließen.
Wolltest du schon immer Schriftsteller werden?
Nein, gar nicht. Noch vor ein paar Jahren hätte ich mir nie träumen lassen, überhaupt jemals ein Buch zu veröffentlichen. Warum hast du angefangen zu schreiben? Eigentlich begann es mit einer tollen Grundidee, die noch dazu Spielraum für eine gesellschaftskritische Botschaft ließ. Ich liebe es, wenn Bücher nicht nur unterhalten, sondern auch eine Aussage haben. Nachdem mich diese Idee nicht mehr losließ und immer neue Ideen hinzukamen, habe ich alles stichwortartig zu Papier gebracht, damit ich es nicht vergesse. Irgendwann habe ich dann die Reihenfolge verfeinert und schließlich zu schreiben begonnen. Hinzu kam das Lesen verschiedener anderer Fantasy-Romane. Es gibt einige, die begeistern dich restlos, und andere, bei denen denkt man sich, das hätte ich mir sparen können. Ich glaube, es waren sowohl die einen wie auch die anderen, die mich angestachelt haben, es selbst einfach mal zu versuchen. Hauptberuflich oder Nebenher? Nebenher. Ich weiß, dass ich eine Sparte bediene und dass die Konkurrenz auf dem Buchmarkt gewaltig ist. Vom Schreiben können daher wohl sowieso nur die Wenigsten leben und ich möchte auch nicht auf einem Pflichtgefühl heraus schreiben, weil ich es muss, damit ich Essen auf dem Teller habe, sondern weil es mir Spaß macht und wenn es von Herzen kommt.
Selfpublisher oder Verlag? Und warum hast du dich dafür entschieden?
Natürlich ist es der Traum eines jeden Autors, bei einem schönen Verlag unterzukommen, daher habe ich mich riesig gefreut, als ich die Zusage vom Talawah Verlag erhalten habe, der die ganze Trilogie veröffentlichen wollte. Doch leider musste ich feststellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Deswegen habe ich mich entschieden, die Rechte an der Trilogie wieder zurückzukaufen, um sie im Selfpublishing zu veröffentlichen. Im direkten Vergleich gibt es zwar auch Vorteile im Verlag: Lektorat, Buchsatz, Illustrationen, aber auch sonstige Kontakte zu Bloggern, Autoren usw. bestehen bereits und können genutzt werden. Aber dafür habe ich nun einige Freiheiten, sowohl was die kreative Kontrolle als auch Marketing und Veröffentlichung betrifft. Der größte Vorteil ist allerdings, dass alles transparent ist und man genau sieht, wie viele Bücher wirklich verkauft wurden. Alles in allem bin ich sehr, sehr glücklich, den Verlag verlassen zu haben. Daher mein Tipp an alle Debütautoren: Wenn ihr eine Zusage von einem Verlag erhaltet, hört euch vorher um und befragt andere Autoren, ob sie mit diesem Verlag zufrieden sind/waren.
Planst du deinen Roman bis ins kleinste Detail, bevor du mit dem Schreiben beginnst oder schreibst du einfach drauflos?
Ich plane recht genau. Bei der Nimael-Trilogie habe ich erst zu schreiben angefangen, als ich die Story der gesamten Trilogie bereits geplottet hatte. Das hat für mich den Vorteil, dass ich weiß, wie ich Charaktere anlegen muss und welche Punkte ich aufbauen muss. So kann ich die Kapitel mit Inhalt füllen und weiß genau, dass alles zu einem bestimmten Ziel führt und nicht einfach wieder irgendwo im Sande verläuft. Trotzdem bleibt beim Schreiben natürlich noch sehr viel Platz für Details und manchmal ergeben sich daraus auch schöne Einzelheiten, die dann im Endeffekt etwas mehr Platz einnehmen, als ursprünglich gedacht.
Hast du bestimmte Rituale, die du beim Schreiben einhältst, beispielsweise eine feste Schreibzeit, einen bestimmten Platz oder eine festgelegte Seitenzahl pro Tag?
Nein, nichts dergleichen. Ich schreibe, wenn ich Zeit und v.a. Lust habe. Der Platz ist egal, es muss nur einigermaßen ruhig sein, damit ich mich konzentrieren kann. Und von festgelegten Seitenzahlen und Schreiben unter Druck halte ich gar nichts, weil ich daran glaube, dass der Leser merkt, ob der Autor etwas mit Freude und Herzblut geschrieben hat oder ob es nur darum ging, möglichst schnell mit dem Buch fertig zu werden.
Wie lange schreibst du durchschnittlich an einem Buch?
Bei der Nimael-Trilogie habe ich pro Buch ca. 6 Monate geschrieben, danach geht aber auch noch sehr viel Zeit in die Überarbeitung und natürlich die Veröffentlichung.
Wohin entführt uns Dein Buch?
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Nimael, ein junger Student, der mit seinen Freunden entführt und zur Arbeit in einem Steinbruch gezwungen wird. Doch die Drahtzieher sind gar nicht an dem abgebauten Gestein interessiert, sondern verfolgen ganz andere, mysteriöse Ziele. Während sich Nimael in seiner eigenen Gruppe und in seinem neuen Umfeld behaupten muss, führen ihn seine Ermittlungen nicht nur hinter ein jahrtausendealtes Rätsel, sondern auch in seine eigene Vergangenheit. Schon bald beginnt ein abenteuerlicher Kampf um die Freiheit und das Schicksal der gesamten Menschheit.

Steckt vielleicht ein wenig von dir selbst in dem Charakter deiner Hauptperson? Erzählst du uns welche Eigenschaften es sind?
Nimael ist ein ziemlicher Hitzkopf, der keiner Konfrontation aus dem Wege geht. So bin ich nicht unbedingt, zumindest sehe ich mich nicht so. Ich schaue lieber, ob es einen Kompromiss oder eine diplomatische Lösung gibt. Trotzdem gibt es natürlich Situationen, in denen einem der Kragen platzt, gerade wenn es um großes Unrecht geht. Daher kann ich Nimael sehr gut verstehen, wenn er an seinen Prinzipien festhält und versucht, das Richtige zu tun. Nimael ist auch recht klug, gibt nicht auf, sondern versucht immer, einen Ausweg zu finden. Mit diesen Eigenschaften kann ich mich sehr gut identifizieren.
Welchen deiner Charaktere magst du überhaupt nicht?
Da gibt es in der Nimael-Trilogie genügend Schurken, die ich aufzählen könnte: Der Psychopath Smeon, der nur seine Rache im Kopf hat, Soval, der seine Untergebenen unterdrückt, ausbeutet und sie obendrein auch noch verspottet, ein paar Gards, die kaltblütig über Leichen gehen (z.B. Gilbradock und Varuil) und natürlich die Meister, allen voran Kolubleik und Arnavut, die sich als etwas Besseres sehen, gleichzeitig aber nicht mit der Vergangenheit abschließen können und die Menschen daher unterwerfen wollen. Bei Kolubleik kommt noch seine sadistische Ader hinzu, die dem Ganzen wohl die Krone aufsetzt. Obwohl man sich als Autor natürlich viel besser mit den Guten als mit den Bösen identifizieren kann, macht es teilweise aber trotzdem unheimlichen Spaß, solche Fieslinge zu schreiben.

Wohin würdest du reisen, wenn es Zeitreisen gäbe?
Auf keinen Fall in die Vergangenheit, die immer wieder romantisiert wird. Tatsächlich wären wir ohne unsere Ernährung, Hygiene und die heutige Medizin mit unserer Lebenserwartung wahrscheinlich eher bei 30 als bei 80. Dann schon eher in die Zukunft, in der Hoffnung, dass wir noch rechtzeitig die Kurve kriegen und sich alles zum Guten wendet.
Wenn dein Buch verfilmt werden würde, welcher Schauspieler sollte deine Hauptperson spielen?
Auf die Rolle hat bereits der Sohn einer Arbeitskollegin Anspruch erhoben, das wird jetzt hart für ihn. Tatsächlich ist die Frage aber schwer zu beantworten. Bei seinem jungen Aussehen und schauspielerischen Talent wäre Dylan O’Brien eine sehr gute Wahl, andererseits ist er vom Erscheinungsbild her aber etwas zu brav und nicht unbedingt der Kämpfer, den ich bei Nimael im Kopf hatte. Außerdem habe ich den Charakter bewusst nirgends abgebildet oder im Detail beschrieben, damit ihn sich jeder selbst vor seinem inneren Auge vorstellen kann.
Arbeitest Du an einem neuen Projekt?
Ja, aber ich kann noch nicht sehr viel dazu sagen, außer dass es sich um ein Kooperationsprojekt handelt, das erst nach dem dritten Nimael-Band erscheinen wird, vielleicht noch Ende 2021, aber wahrscheinlich eher 2022.
Was liest du selbst gerne? Hast du ein bestimmtes Genre?
Science-Fiction und Fantasy sind meine Lieblingsgenre, von denen ich nur sehr selten abweiche.